Page 8 - Sturz eines Siegers
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seiner Musik zulegte, verlor er zu gleichen Teilen seine zuvor vorhandene Empathie.
Er erinnerte sich noch so gut daran, dass Dennis weinend in den Armen Teresas lag, weil er Angst um Dani hatte, wenn sie wieder einen ihrer Krupphustenanfälle hatte. Die damalige Panik in den Augen seines Sohnes, sah Mark auch nach all der Zeit immer noch. Jetzt ist er sogar von seiner Schwester genervt, weil sie ihn mit ihrem Husten störte. So kann’s gehen, dachte Mark.
„Ja, was denn? Ihr regt euch doch auch über den Spast auf. Aber bei mir eine Welle machen.“, wehrte sich Dennis und beendete den weisesten Satz der Welt, wie sein Sohn es mit Sicherheit sah, noch mit einem „Guck nicht so bescheuert, du Zecke“ in Danis Richtung. „Das Problem liegt nicht darin, was du gesagt hast, Dennis. Das Problem liegt darin, wie du ständig etwas sagst. Das ist ein Benehmen, welches ich dir so nicht beigebracht habe und auch weiterhin nicht dulden werde. Deine Playstation bleibt auf jeden Fall als längstes in den Umzugskartons.“, erklärte Mark seinem Sohn und bog auf die A61.
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„Herzlich willkommen in der Nachbarschaft.“ Begrüßend streckte der kräftige Mann von nebenan Mark seine Hand entgegen.
Er ist schon drei Mal an Teresa vorbeimarschiert und hat sie nicht begrüßt, zu mir kommt er aber. Was ist das denn für ein Typ? dachte Mark und nahm, recht widerwillig die angebotene Hand entgegen.
„Guten Tag. Mein Name ist Sieger. Mark Sieger. Das hier ist meine Frau Teresa und dies,“ er rückte Dani in den Vordergrund „ist meine Tochter Dani. Also, eigentlich Daniela. Mein Sohn Dennis ist schon im Haus, wahrscheinlich baut er sich gerade ein Nest im Heizungskeller.“ Mark lachte, als würde jeder sofort den Witz verstehen. Niemand sonst lachte. Mehr noch, Teresa stupste Mark ermahnend mit ihrem Ellenbogen in die Seite.
„Verstehe ich nicht,“ sagte sein mutmaßlicher Nachbar und bestätigte somit das Unverständnis von Marks Witz.
„Schon gut,“ versicherte Mark seinem Gegenüber. Sein Nachbar war schwer, sehr schwer. Mindestens 120 kg Kilo, schätzte Mark. Schweiß perlte auf der Stirn des Mannes, obwohl es nicht sonderlich warm war. Er trug eine blaue Latzhose, aus der ein
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