Page 6 - Sturz eines Siegers
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Seit diesem Tag vermutete Mark, dass dieses Zucken nur Einbildung war und bei nächster Gelegenheit mal vor Doktor Lennert angesprochen werden sollte.
„Kommst Du?“ Teresa reckte ihren Kopf aus der Beifahrerseite und lächelte Mark an.
Mal wieder in Gedanken versunken, dachte Mark und richtete sich zum Abschied an Fritsche. Er starrte nur auf die Haustür.
Der Penner hat mir die Tür vor die Nase zugeschlagen und ich habe es noch nicht mal bemerkt. Von düsteren Gedanken begleitet trat Mark seinen Rückweg zum Auto an.
Na, ich muss ja eine bedeutungsvolle Person sein, wenn man so mit mir umspringen kann, dachte Mark kopfschüttelnd, während er einstieg. „Ist nicht schlimm, Schatz.“, beruhigte Teresa ihren Mann „Wir haben noch genug Geld von unserem Kredit übrig. Die Sanierungskosten waren doch bei weitem nicht so hoch, wie wir...“ „Darum geht es doch gar nicht.“, unterbrach Mark seine Frau genervt. „Wie lange war Fritsche unser Vermieter?“
„Das müssten ungefähr...“, begann Teresa nachzurechnen. „Zwölf Jahre.“, erlöste Mark seine Frau aus ihren Gedankengängen. „Das kommt ungefähr hin.“, sinnierte Teresa.
Sie weiß, dass es stimmt. Mark biss sich auf die Unterlippe, während er den SUV zurück auf die Straße bugsierte.
„Wir haben uns immer verstanden,“ fuhr Mark fort „Es war ein perfektes Mieter- Vermieterverhältnis. Und jetzt? Kaum, dass wir ausziehen, zieht er uns ab. Was stimmt nur mit den Menschen nicht?“
„Du darfst das nicht immer alles persönlich nehmen,“ versuchte Teresa ihren Mann zu beruhigen „er erkennt eine Chance und ergreift sie. Das ist leider so und rechtlich können wir ihm da gar nichts anhaben.“
„Du verstehst mich nicht. Ich bin nicht rechtlich von Fritsche enttäuscht. Ich bin menschlich enttäuscht. Zwölf Jahre, Teresa. Zwölf Jahre und wir gehen so eklig auseinander. Das ist einfach verwerflich.“
Teresa legte behutsam ihre Hand auf Marks Nacken und begann mit ihrem „Zauber“. Wenn sie mit ihrer Hand seinen Nacken streichelte und dabei leicht massierte, beruhigte Mark sich umgehend.
„Lass dich doch nicht davon unterkriegen, Schatz. Du trägst mal wieder den ganzen Schmerz und die ganze Last der Welt auf deinen
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