Page 25 - Sturz eines Siegers
P. 25

„Sagt mal, seid ihr von allen guten Geistern verlassen? Ihr habt sie doch nicht mehr alle, so einen Lärm zu machen. Dani schläft nebenan und wir hatten bis gerade Besuch.“ Nur Teresa, so war sich Mark sicher, schaffte es flüsternd zu schreien. Obwohl sie akustisch kaum merkbar sprach, war es als würde sie das ganze Haus zusammenbrüllen. Eine Kombination von Druck in der Stimme und ihrer unübersehbaren Wut, die ihr ins Gesicht geschrieben stand, führte zu diesem Phänomen.
Dieser Abend ist komplett im Eimer dachte Mark noch, bevor er sich zur Verteidigung rüstete.
Dennis kam ihm zuvor: „Papa kommt einfach so in mein Zimmer und brüllt mich an. Das ist MEIN Zimmer.“
„Dennis raucht Gras in seinem Zimmer, in MEINEM Haus.“, verteidigte sich Mark und verfluchte den Zustand, dass er sich generell verteidigen musste und zudem, dass sich diese Situation merklich zu einer kindischen Farce entwickelte.
Als ob sich zwei Kinder um ein geklautes Förmchen streiten und Teresa ist die Mutter, die den Streit gleich beurteilen muss. Unfassbar. Mark fühlte sich nicht mehr wohl in seiner Haut.
Von dem Moment an, an dem er den Joint bei Dennis bemerkt hatte, hatte Mark sich vorgenommen Dennis zwar die Leviten zu lesen, ihn aber nicht bei Teresa anzuschwärzen. Ein „Gentlemen Agreement“ sollte es werden. Eine stille Vereinbarung, dass dieses Kapitel geschlossen wird, WENN Dennis sich diesen Fauxpas nicht nochmal erlauben würde UND er zusätzlich sich wieder ein wenig mehr innerhalb der Familie einbinden würde.
Der Unterschied war nämlich, dass Mark, so sehr er auch das Konsumieren illegaler Substanzen ablehnte und verurteilte, ein wenig mehr Toleranz für solche Experimente entgegenbrachte als Teresa. Teresa war in dieser Hinsicht intolerant und hochgradig urteilsbereit. Sie würde Dennis niemals verzeihen, dass er Gras mit nach Hause brachte und hier rauchen würde.
Und jetzt hatte Mark diese Taktik verschossen, indem er sich auf das Niveau eines Teenagers einließ. Idiot schimpfte Mark sich noch, bevor Teresa endlich antwortete und alles, was Mark zu wissen glaubte, mit Füßen trat. Triumphal mit Füßen trat, musste Mark sich eingestehen.
„Naja, besser er raucht es hier als irgendwo auf der Straße.“, sagte Teresa, schaute Mark mit einer Mischung aus Vorwurf und
Seite 24

























































































   23   24   25   26   27