Page 187 - Sturz eines Siegers
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Er würde es als Falschberatung auslegen und Mark würde sich nicht wehren können.
Was tun?
„Ich muss da aber rangehen.“, startete Mark seine Erklärung. „Das ist der Hersteller Ihres Lackes.“
Der Kunde riss verwundert die Augen auf: „Wieso ruft der Hersteller Sie denn an?“
Mark nahm das Gespräch kurzentschlossen entgegen: „Mark Sieger, einen Moment bitte.“
Mark deckte das Smartphone mit einer Hand ab. Natürlich, es gab eine Funktion des Stummschaltens, aber Angewohnheit blieb Angewohnheit.
Mark sah den Kunden eindringlich an: „Na, Sie wollen doch wissen, was Sie falsch... Ich meine, Sie wollen doch wissen, was da falsch gelaufen ist. Ich verschwinde mit dem Telefon mal ins Lackregal, um das zu besprechen. Ich bin sofort zurück.“
Mark bog in das Regal mit den Lacken und gab sein Handy wieder frei.
„Hallo? Tut mir leid, ich hatte gerade einen Kunden.“, sagte er und horchte in die sphärische Stille.
Am anderen Ende der Leitung hörte er eine weibliche Stimme, die sich offenbar köstlich amüsierte: „Welchen Lack hat ihr Kunde denn verarbeitet, Herr Sieger?“ Die Frau auf der anderen Seite des Gesprächs lachte schallend.
Mark stieg in Lachen ein: „Der übliche Fehler. Auf Wasserbasis grundiert, auf Kunstharzbasis lackiert.“
Das Lachen der Frau erstarb. Mark horchte. War das Gespräch unterbrochen?
„Sie haben noch Kunstharzlacke? Herr Sieger, was muss ich da hören? Wie lange sind die jetzt schon verboten? 2010? 2011?“ Mark stutzte. Die Empörung klang zwar gespielt, trotzdem war Mark perplex.
„Öhm. Mein Chef hatte damals sehr viel eingekauft.“, sagte er und fand, dass das als Erklärung ausreichen sollte.
Die Frau lachte schallend: „Na das scheint mir ja ein Chef zu sein. Da müssen sie unbedingt weg, Herr Sieger.“
Mark schwieg. Was sollte das?
„Deswegen, lieber Mark.“, sprach die Frau am Telefon weiter. „Freuen wir uns, dich an Bord begrüßen zu dürfen. Wir würden
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