Page 185 - Sturz eines Siegers
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dir versprechen, dass es hier, in diesem Haus niemals wieder Spaghetti gibt. Hast du mich soweit verstanden?“ Teresa starrte Dani mit einem Blick an, der Dani augenblicklich verstummen ließ.
Was für ein unrealistischer Bluff, dachte sie, hielt aber den Blick aufrecht.
„Du würdest wirklich nie wieder Spaghetti machen, Mama?“, fragte Dani zaghaft. Kein Nachschluchzen, keine Tränen. Was bewies, welche Show ihr kleiner Donnerteufel da abgezogen hatte.
„Nie wieder!“, bestätigte Teresa. Kein Zucken und keine Änderung ihrer Mimik durfte sie zulassen. Die geringste Änderung ihres Gesichtsausdrucks würde das Kartenhaus sofort und irreparabel zusammenstürzen lassen.
„Morgen vielleicht?“ Dani versuchte tatsächlich zu verhandeln. Das konnte doch nicht wahr sein. Von wem hatte dieses Kind diesen Dickkopf?
„Nicht morgen! Nicht heute und nicht morgen, aber vielleicht am Wochenende. Dani, hast du mich jetzt verstanden, möchte ich wissen.“ Die Sekunden flossen dahin, während es in Danis Gesicht arbeitete.
„Verstanden, Mama.“, sagte Dani endlich und Teresa nickte zur Bestätigung.
„Das war eine gute Entscheidung, Dani. Ab nach oben mit dir. Ich hab noch jemanden am Telefon. Wenn ich fertig bin, rufe ich dich, dann kochen wir zusammen.“
„Spaghetti?“, fragte Dani, lachte aber einen Augenblick später und schoss die Treppe rauf.
„Entschuldigen Sie, Herr Gerards. Ich hatte etwas zu erledigen. Was kann ich für Sie tun?“, sprach Teresa etwas später ins Telefon. „Es geht nicht darum, was Sie für mich tun können, Frau Sieger. Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, dass Ihre Kreditkarte nun wieder entsperrt ist.“, drang Gerards fröhliche Stimme durch den Hörer.
„Das ist wirklich eine gute Neuigkeit, Herr Gerards. Vielen Dank für Ihre Einsicht.“, sagte Teresa und freute sich tatsächlich.
„Oh glauben sie mir, Frau Sieger. Das hat mit Einsicht nicht das Geringste zu tun. Das war die Entscheidung von höherer Instanz.“, sagte Max Gerards. Er schaffte es, seine unüberhörbare Abschätzung in freundlichen Worten zu verpacken.
Teresas Freude bekam einen Dämpfer: „Was meinen Sie damit?“
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