Page 192 - Sturz eines Siegers
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größten Teil ihrer Sorgen einfach so weggewischt. Das konnte einfach kein schlechter Mensch sein.
„Wie kann ich dir jemals dafür danken?“, murmelte sie, während Tränen über ihre Wangen liefen und auf Dietmars Schultern tropften.
„Uns fällt bestimmt etwas ein.“, sagte Dietmar und legte seine Hand auf ihren Po.
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Das Auto, es war eine schwarze Mercedes S-Klasse, stand schon eine geraume Zeit dort. Die kalten und toten Augen des Scheinwerfers schienen die Umgebung zu inspizieren und das seit Stunden. Bestimmt wäre die lange Parkdauer des Autos irgend jemandem aufgefallen, wenn die Gegend eine Wohngegend wäre und nicht eines von mehreren Industriegebieten in Köln. Es war niemandem aufgefallen, so viel stand fest. Es stand und wartete und wenn es sein musste, noch für weitere Stunden.
Gleiches galt für die Insassen des Fahrzeugs. Es waren zwei Männer. Beide in dunkler Bekleidung und beide hatten die Geduld, die man haben muss, wenn man das tat, was sie taten.
Sie sprachen kein Wort miteinander. Gesprochen wurde immer erst nach Feierabend. Wenn sie im Dienst waren, waren sie Profis, verhielten sich ruhig und warteten. Warteten und beobachteten. Einer der beiden Männer griff wortlos zu seinem Smartphone, aktivierte das Display, las und steckte es wieder weg.
„Gleich soweit.“, sagte er nur, beendete damit kurzzeitig die Ruhe und griff unter seinen Sitz. Beide Männer hatten je eine Sturmhaube griffbereit auf ihren Schößen liegen. Wort- und geräuschlos griffen sie danach und zogen sie zur Hälfte über, sodass sie wie Strickmützen aussahen.
Die Tür des beobachteten Gebäudes öffnete sich.
„Der nicht.“, raunte der andere der beiden Männer. Es verließen noch zwei Personen das Gebäude. Die beiden Männer blieben bewegungslos sitzen.
Dann passierte eine geraume Zeit nichts. Kein Grund zur Nervosität. Sie waren Profis. Sie hatten das schon etliche Male gemacht.
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