Page 122 - Sturz eines Siegers
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du schickst mir mit deinem Link eine Art Abkürzung. Ich überspringe das Auswahlverfahren und dein Chef liest sofort die Bewerbung.“
Harald lachte auf: „Correctamundo, mi amigo. Du hast es verstanden. Und glaub mir, der Rest wird ein Spaziergang. Die haben bis jetzt auf jede Empfehlung, die ich ausgesprochen habe, gehört.“
Mark fühlte sich plötzlich federleicht, er hatte eine solche Wucht an Glücksgefühlen schon lange nicht mehr gefühlt.
Alles sah so aus, als ob er endlich mal Glück hätte und über kurz oder lang diesen Laden verlassen könnte.
Er sprach laut ein „YES!“ aus und streckte seine Faust zur Decke. Er sah aus wie Rocky nach dem Sieg über Apollo Creed, nur dass sein Gesicht nicht dieselben Blessuren hatte.
In dem Moment betrat Feist mit einem Kunden die Tapetenabteilung und beide starrten Mark verwirrt an. Mark ließ schnell seine siegessichere Faust sinken und drehte sich weg.
„Hör mal Mark,“ klang es aus dem Handy. „Ich muss jetzt mal weitermachen und du sicherlich auch.“
Eine Hand legte sich auf die Schulter von Mark und drehte ihn um. Feist sah ihn mit hochrotem Kopf an: „Ist das ein Privatgespräch, Sieger? Kein Wunder, dass der Kunde sie im ganzen Markt suchen muss.“
Mark schüttelte hastig den Kopf und versuchte noch nebenher Haralds Worten zu lauschen.
Harald fuhr fort: „Mach das gleich mal bitte mit der SMS und wir unterhalten uns später, okay?“
Feist begann nun tatsächlich an Marks Arm zu zerren. Um was genau zu tun? Wollte er Mark tatsächlich sein Handy abnehmen? Mark riss seinen Arm zurück und spuckte schnell seine Antwort aus: „Ja, mach ich und vielen lieben Dank.“
Mark hörte noch die Antwort von Harald („Kein Problem. Und denk dran, du kannst mich jederzeit anrufen. Du brauchst auch keinen Vorwand wie Fußball, um mich zu sprechen.“), nur dünn, da Feist ihm nun den Arm nach unten bog. Feists Gesicht war vor Anstrengung puterrot und sein Blick hatte etwas Manisches.
Mark ließ plötzlich seinen Arm locker. Mit dieser Bewegung hatte Feist nicht gerechnet. Er schnellte nach unten, verlor sein Gleichgewicht und strauchelte verdächtig. Mark gab ihm noch
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