Page 87 - Sturz eines Siegers
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Deswegen versuchte sie Dennis zu erreichen. Dani würde jeden Moment aus dem Bus aussteigen und niemand wäre da, um sie abzuholen.
Sie dachte nach, rang mit sich und entschied sich schweren Herzens etwas zu tun, was sie eigentlich nicht machen wollte. Sie wählte, es tutete und nach zirka drei Tönen erklang seine Stimme: „Husenkamp?“
Teresa schloss die Augen: „Dietmar, gut dass Du ans Handy gehst.“
Dietmar Husenkamp klang erfreut: „Teresa Süße! Tja, was soll ich sagen? Du rufst an, ich geh ans Telefon. Das ist der ganze Zauber.“ Er lachte.
Teresa lehnte ihren Kopf gegen die verputzte Wand, die Augen immer noch geschlossen: „Kannst Du mir bitte einen Gefallen tun?“
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„Eine Abmahnung? Schon wieder?“ Mark schwirrte der Kopf. Er überlegte. War es nicht erst vor ein paar Tagen gewesen, als er seine erste Abmahnung bekommen hatte? Ihm wurde heiß und kalt zugleich. Seine Gedanken überschlugen sich. Wie sollte er das Teresa erklären? Vor allem der Grund der Abmahnung machte ihm Schwierigkeiten.
David Bergmann zuckte unbeeindruckt mit seinen Schultern: „Tja, was soll ich sagen? Die einen sammeln Porzellanfiguren oder Briefmarken, manche sammeln sogar DVDs und manche scheinen Abmahnungen sammeln zu wollen. Wird allerdings keine sonderlich ertragreiche Sammlung, Herr Sieger. Denn eine weitere Abmahnung sorgt für Ihre Entlassung. Ich hoffe, dass Ihnen das bewusst ist?“
Mark schaute von Bergmann zu Feist und wieder zu Bergmann. „Das ist mir bewusst Herr Bergmann. Aber jetzt mal im Ernst, das war ein harmloser Scherz dem Kollegen Feist gegenüber und außerdem außerhalb unserer Dienst- und Öffnungszeiten. Wie können Sie daraus eine Abmahnung machen? Für mich hat es den Anschein, als würden Sie Partei ergreifen.“ Marks Stimme verfestigte sich während seines Vortrags immer mehr, stellte er mit Genugtuung fest. Wenn der gestrige Abend etwas Gutes hatte,
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