Page 81 - Sturz eines Siegers
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Dennis drehte sich auf der Achse um und stakste davon, wie ein Roboter.
Endlich, dachte Mark, jetzt noch Dietmar.
Er ging auf Dietmar zu, legte seinen Arm um seine Schultern und ging ein paar Schritte mit ihm. Er kam sich vor wie ein Autoverkäufer, der einem naiven Kunden das Geschäfts seines Lebens versprach.
„Okay, pass auf“, begann Mark und zwinkerte Dietmar verschwörerisch zu „Ich darf dir das eigentlich nicht sagen, aber ich kann dir doch vertrauen, oder?“
Marks Psychologie-Stunde hatte begonnen. Er drückte sich innerlich die Daumen, dass es funktionieren würde und sein Gehirn arbeitete in Hochtouren.
Dietmar warf sich stolz in die Brust: „Aber Mark, ich bitte dich. Natürlich kannst du mir vertrauen.“
Mark schlug Dietmar auf die Schulter, zugegeben ein wenig kräftiger als nötig: „Das ist prima. Diese Pillen, die du dort gesehen hast, werden nämlich den Bereich des Kleisterwesens revolutionieren, mein Lieber.“
Er breitete seine Arme aus und strahlte Dietmar erwartungsvoll an. Das Schauspiel, das Mark nun in Dietmars Gesicht begutachten durfte, war es beinahe der Mühe wert.
Dietmar strahlte zunächst zurück, daraufhin bildeten sich vereinzelt Grübelfältchen in seinem Gesicht und die Gesichtsakrobatik endete in einem Ausdruck absoluten Unverständnisses.
Mark biss sich von innen auf die Wange, um nicht lachen zu müssen. „Kleisterwesen? Ähm, ist das Kleister?“, fragte Dietmar und sah Mark unsicher an.
„Das, mein Lieber, ist Tapetenkleister.“ Mark setzte alles auf eine Karte, holte nochmal eine der Tüten heraus und hielt sie Dietmar unter die Nase. „Hochkonzentriert. Ein Eimer Wasser, eine Pille und du kannst 55 Quadratmeter damit tapezieren. Und, das Beste ist, den Rest verdünnt man wieder mit Wasser und kann es über seinen Abfluss entsorgen. Ist nämlich komplett wasserbasierend.“ Dietmars Grübelfalten verschwanden und machten Platz für ein breites Grinsen: „Mensch, das ist ja toll. Wissen Sie, Kathrin möchte gerne das Wohnzimmer neu tapeziert haben und...“
Mark hatte geahnt, dass sowas kommen würde und reagierte sofort: „Verstehe ich Dietmar. Nur, davon kann ich Ihnen noch nichts
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