Page 60 - Sturz eines Siegers
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Scheiße, hier klingt ALLES hohl. Wie soll ich genau DIE Paneele finden, hinter der Dennis das Zeug versteckt hatte? Mark bewegte sich schneller, klopfte mal hier, mal da. Alles klang gleich. Als er sich dem Fenster näherte, stutzte er. Er ging drei Schritte zurück. Klopfte.
Natürlich! Die Paneele, die NICHT hohl klingt ist es. Er versuchte die Paneele, vor der er stand, zu lösen. Es war nicht so leicht, weil die Wandpaneele ineinander verkeilt waren. Nach ein paar Versuchen hatte er sie gelöst. Mit dieser Paneele lösten sich gleich vier weitere und Mark stand nun vor einem beachtlichen Loch inmitten der Wand des Jugendzimmers. Ein braungrauer Karton, etwas größer als ein Schuhkarton steckte in einer Art Nische und wartete nur darauf, abgeholt zu werden.
Ungeduldig öffnete Mark den Karton. Er wusste, dass die Zeit drängte und das Hasan mit Sicherheit schon ungeduldig im Auto auf Marks Rückkehr wartete. Trotzdem, er musste es sehen. Ein bekannter Geruch kam ihm bereits entgegen, als er den Karton entfaltete. Gras. Hastig öffnete er die Laschen und starrte kurz darauf auf den Inhalt des Kartons.
Es sah aus, wie ein „Rundum-Sorglos-Paket“ für Junkies. Er entdeckte eine große, transparente Tüte mit Marihuana. Daneben lag ein Beutelchen mit weißen, kleinen Pillen. Mark vermutete, es handelte sich um Speed oder Ecstasy, er kannte sich damit nicht sonderlich aus. Irgendeine Partydroge, da war er sich einigermaßen sicher. Dann noch zwei verschiedene Klarsichttüten mit Pulver. Eines reinweiß, das andere etwas dunkler. Keiner der Beutel und Tütchen hatte Beschreibungen oder Markierungen.
Mark gefiel der Gedanke gar nicht, dass sein Sohn offenbar diese Kennzeichnungen nicht nötig hatte. Kannte Dennis sich so gut damit aus? Mark fuhr es eisig den Rücken hinab bei der Vorstellung, seinen eigenen Sohn so wenig zu kennen, wie es offenbar der Fall war.
Er schloss den Karton, klemmte ihn unter den Arm und verließ die Wohnung so leise, wie er sie betreten hatte.
An der Haustür angekommen, stellte Mark fest, dass seine Schuhe nicht mehr neben der Haustür standen.
Ulf Rübel. Das muss Rübel gewesen sein. Mark ärgerte sich. Sein Nachbar, Herr Rübel, war von allen Anwohnern des Hauses derjenige, der es auch spät abends nicht lassen konnte, für „Recht und Ordnung“ innerhalb des Hauses zu sorgen. Sei es, dass er
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