Page 20 - Sturz eines Siegers
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Ich wusste, es war eine blöde Idee dachte er und versuchte seine Mimik im Zaum zu halten.
Bergmann schien nicht die gewünschte Reaktion in Marks Gesicht zu entdecken, also sprach er weiter: „Urkundenfälschung? Identitätsdiebstahl? Schon mal gehört?“
Mark traute seinen Ohren nicht. Er wehrte sich: „Also bitte, Herr Bergmann. Wir wollten Sie nicht mit dieser Lappalie belästigen und haben uns diesen Scherz erlaubt. Das war harmlos.“
„Ach so? Meinen Schwager der Lüge bezichtigen und dann den Kollegen Borat dazu anstiften meine Identität anzunehmen ist also eine Lappalie und außerdem harmlos?“ Man sah den Triumph förmlich im Gesicht seines Chefs. Er feierte sich für diese Offenbarung, das konnte Mark deutlich erkennen. Ihm kam eine zündende Idee: „Ja natürlich.“
David Bergmann stutzte: „Wie bitte?“
Im Büro herrschte für einen Bruchteil einer Sekunde absolute Stille.
Marks Gedankten kreisten, formierten sich und schossen ins Sprachzentrum: „Ja glauben Sie, das hätten wir mit einem Kunden gemacht, den wir nicht kennen? Wir kennen Ihren Schwager doch von der letzten Jubiläumsfeier.“
„Weihnachtsfeier.“, korrigierte Bergmann und erkannte im selben Moment seinen Fehler. Er hatte hiermit praktisch Marks Versuch angenommen.
Mark strahlte seinen Chef an.
Eigentlich ist das Gespräch jetzt beendet, dachte er, aber lass mich die Geschichte doch ein wenig aufhübschen.
„Ja genau. Und da war er doch so lustig, Ihr Schwager. Er hat uns von seinen Streichen erzählt und da haben wir gedacht, er macht unseren Spaß auch mit.“, erklärte Mark mit Unschuldsmine. „War das etwas kein Spaß? Hat er wirklich einen Holzbohrer für Metall benutzt? Ich dachte, er wollte uns einen Streich spielen. Er ist doch Ingenieur oder was war es nochmal?“
Bergmann hüstelte: „Doch, ist schon richtig. Nun, Herr Sieger. Ich muss Ihnen das wohl glauben. Dennoch möchte ich Ihnen ins Gewissen reden. Meine Identität anzunehmen ist kein Kavaliersdelikt.“
„Ich verstehe das, Herr Bergmann. Ich wäre auch vollkommen Ihrer Meinung, wenn ich mich als Sie ausgegeben hätte. Aber es
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