Page 142 - Sturz eines Siegers
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an seiner Frau liebte. Das tat sie immer, wenn sie sich eifrig aufregte. Diese Art von Aufregung, die längst nicht mehr Wut war, sondern lediglich zur Kommunikation diente.
Nichts war so befriedigend, wie sich gemeinsam über die Unart von anderen einig zu sein.
Alle anderen sind Deppen, nur wir sind das einzig wahre Paar.
Das war einfach schön und Mark genoss es, wieder mit Teresa einer Meinung zu sein.
Aber dennoch. Das, was Teresa ihm soeben berichtet hatte, war nicht nur Stoff, um sich gemeinsam hochzuschaukeln. Das war eine bodenlose Frechheit, wenn man mal ehrlich war.
„Also, Dietmar hat einen Schlüssel zu unserem Haus, soweit so gut.“, fasste Mark zusammen. „Aber dann lässt er sich von seinem Zweitschlüssel unseres Hauses eine Kopie für seine Frau anfertigen? Ohne uns darüber in Kenntnis zu setzen, geschweige denn zu fragen? Hab ich das richtig verstanden?“
Teresa nickte eifrig, ihre Augen blitzten: „Und er will sogar von uns die Hälfte der Anfertigungskosten wiederhaben.“
Mark spürte es von ganz unten angerollt kommen. Durch die Beine, durch seinen Magen hoch durch seinen Hals in den Rachen und es platzte aus ihm heraus. Er prustete vor Lachen.
Das alles war so absurd, dass er nur noch Lachen konnte. Als hätte Teresa auf eine Art Erlaubnis gewartet, stieg sie nun auch ins Lachen ein. Zunächst zaghaft, dann immer lauter.
Mark nahm Teresa in den Arm und sah ihr in die Augen: „Also, lass mich alles rekap... reklapt... Lass mich alles nochmal wiederholen.“
Teresa giggelte bei Marks kläglichen Versuchen.
„Du bekamst gestern eine schlechte Nachricht von der Bank, um die wir uns bald kümmern werden. Versprochen.“
Teresa sah Mark dankbar an.
„Dann machst du in der Bank schlapp und zum Dank entführt Dietmar unsere Kinder und zwingt sie dazu, bei den Beiden zu übernachten.“
Teresa fing wieder an zu lachen.
„Und die Krönung ist, er fertigt sich heimlich einen Schlüssel an um bei uns Zucker zu klauen und will sogar, dass wir die Hälfte des „Raubschlüssels“ bezahlen? Das nenn ich mal dreist.“
Teresa lachte laut auf und beide ließen sich heiter aufs Bett fallen.
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