Page 84 - Sturz eines Siegers
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Dani los. Sie ärgerte sich. Den Bus hatten sie wieder einmal verpasst, also musste sie Dani mit dem Auto zur Schule fahren. Dabei hatte sie um 08:00 Uhr den Termin in der Bank.
Hatte Dennis etwas geantwortet? Sie wusste es nicht und eine sonderlich geistreiche Antwort hatte sie ohnehin nicht erwartet. „Ich fahr Dani jetzt zur Schule und danach zur Bank. Ich bin in maximal zwei Stunden zurück.“, sagte sie durchs Fenster zu Dennis, schloss das Fenster und rief lautstark ins Innere des Hauses nach Dani: „Maus, wir müssen los.“
Nach ein paar Sekunden hörte sie die piepsige Stimme ihrer Tochter von irgendwo im Haus: „Komme!“
Dieses Haus ist so groß, dass man nicht hören kann woher die Stimmen kommen, dachte Teresa und gab gerne zu, dass sie Stolz dabei empfand.
Sie hörte ihre Tochter die Treppe herunterkommen und griff zu den Autoschlüsseln. Während sie zur Haustür schlenderte und ihre Handtasche im Vorbeigehen schnappte, hoffte sie, dass der Tank des SUVs von Mark nicht zu sehr geschröpft worden war, denn Tanken passte jetzt nicht mehr in ihre Tagesplanung.
Sie schloss die Haustür und öffnete mit der Fernbedienung die Zentralverriegelung des Autos. Dani stieg unverzüglich ein, schnallte sich an und sang irgendwas von „Bibi & Tina“. Teresa grinste und stieg hinters Lenkrad.
Als sie den Motor starten wollte und durch die Windschutzscheibe sah, dachte sie, ihre Augen würden ihr einen Streich spielen. Sie schaltete den Motor wieder aus, stieg aus, umrundete den Wagen zur Motorhaube und blieb fassungslos davor stehen. Sie wusste nicht, was sie von dem, was sie sah, halten sollte.
„Ach du Scheiße!“ ertönte es plötzlich neben ihr. Sie zuckte zusammen und blickte erschrocken in Dietmars Gesicht. Dieser Typ tauchte immer zur falschen Zeit völlig geräuschlos auf und wusste offenbar immer, was er zu welcher Aktion sagen sollte. Teresa stellte fest, dass sie ihn mit offenem Mund anstarrte und schloss ihn beflissen: „Das kann man wohl sagen.“
Dietmar schüttelte fassungslos seinen Kopf und strich mit seiner Hand über die zerkratzte Motorhaube: „Das wird teuer, Teresa Süße. Was hat Mark damit gemacht?“
„Das möchte ich auch gern wissen.“, sagte Teresa und nahm sich vor, nach dem Banktermin Mark anzurufen.
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