Page 174 - Sturz eines Siegers
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Die Akkuanzeige von Marks altem Samsung teilte nur noch einen kurzen Augenblick seinen Zustand mit, bevor das Display erlosch und Mark sein mittlerweile heißes Smartphone sinken ließ.
Das war verdammt knapp, dachte Mark und seufzte.
„Hat es nicht geklappt?“ Die Stimme ließ Mark zusammenfahren und er drehte sich blitzartig in ihre Richtung.
Auch Hasan fuhr zusammen, als Mark sich ihm so hektisch zuwandte. Mit so einer heftigen Reaktion hatte Hasan wohl nicht gerechnet.
Hasan hob beschwichtigend seine Hände: „Sorry. Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“
Mark atmete auf. Natürlich war es Hasans Stimme gewesen, das war ihm rückblickend (oder gab es rücklauschend) bewusst. Sein erster Impuls war aber nun mal, dass entweder Feist oder direkt der Bergmann ihn hier erwischen würde. Mark hatte sich nämlich in der hintersten Ecke der Tapetenabteilung hinter dem Nachfüllregal verschanzt, um den Videocall durchzuführen. Ganz schön bescheuert, gab er gern zu. Eine andere Möglichkeit, so verrückt dieses Versteckspiel auch war, gab es aber nicht. In den Pausenraum konnte er nicht, weil nun Mittagszeit war und alle möglichen Kolleginnen und Kollegen in den Pausenraum ein- und ausgingen. Wahrscheinlich hätten sie seinen Videocall interessiert verfolgt, aber das wäre Mark logischerweise sicherlich nicht Recht gewesen. In seinem Auto wäre zwar möglich und auch Marks bevorzugte Variante gewesen, aber sein Auto stand nun mal auf dem Parkabschnitt des Personals und im absoluten Überblick aus Bergmanns Büro. Er hätte praktisch in seinem Auto auf dem Präsentierteller gesessen. Das Außenlager bot versteckte Winkel und Gänge, die ihm eine gewisse Privatsphäre ermöglicht hätten. Er hatte sogar mal mitbekommen, dass einer seiner Kollegen auf die oberste Etage eines Hochregals geklettert war, um ein Privatgespräch mit seiner Frau zu führen. Dieser Kollege, besser gesagt Ex-Kollege, hatte zu der Zeit eine private Krise und deswegen, über den ganzen Tag verteilt, Gesprächsbedarf mit seiner Frau gehabt. Das Ende der Geschichte war, dass er (soweit Mark wusste) seine Frau noch immer hatte, seinen Job aber nicht. Damals fiel diesem Kollegen nämlich das Handy aus der Hand, als
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