Page 167 - Sturz eines Siegers
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„Schulhof-Reinigung“ nach dem Unterricht begonnen hatte. Alle Nase lang hörte Dennis aus irgendeiner Ecke des Schulhofs irgendeinen hämischen Zuruf. Bis jetzt hatte er erfolgreich alles ignorieren können, er hatte ja auch schließlich genug zu tun. Dieses Mal jedoch, das spürte er genau, würde er nicht so leicht davonkommen. Seine Nackenhaare richteten sich auf und verursachten dieses Kribbeln. Das Kribbeln, welches Dennis dazu aufforderte aufzupassen.
Der Pickelige hielt seine Arme waagerecht und deutete seinem Gefolge damit an, sich zu beruhigen. Sie verstummten.
„Machst du danach auch die Klassen sauber?“ Die Stimme verriet Dennis, dass es nicht nur eine harmlose Nachfrage war. Auch die Jungs um den Anführer herum verrieten die kommende Provokation. Sie giggelten und pressten ihre Hände vor den Mund, um ihr unterdrücktes Lachen zu demonstrieren.
Nicht drauf eingehen, Dennis. Er ermahnte sich gedanklich, merkte jedoch zur selben Zeit, dass sein Puls sich bereits beschleunigte. Das sind dumme Menschen, hör einfach nicht hin.
„Nein!“, antwortete er knapp. Es kam ruhig und gelassen über seine Lippen und er gratulierte sich dafür innerlich.
„Das ist schade, weißt du?“, sagte die Nervensäge. Er kam Dennis immer näher. Selbstverständlich weiterhin umzingelt von seinen treuen Gefährten. Zwei von ihnen schubsten sich zum Spaß und lachten, als wären sie sieben oder acht Jahre und gingen nicht zur Realschule.
Dennis widmete sich erneut seinem Besen. Wenn er diese Fläche „besenrein“ gebracht hatte, könnte er Feierabend machen. Er wollte sich danach mit seinem Klassenkameraden Paul treffen und nur noch diesen Abschnitt zu Ende bringen. Er freute sich bereits den ganzen Tag drauf.
Auch ohne sich den Fünfen zuzuwenden, bemerkte Dennis, dass sie sich nun in unmittelbarer Nähe befanden. Er hörte sie atmen und er realisierte, dass keine Schritte mehr zu hören waren. „Möchtest du nicht wissen, warum es schade ist, Dan the D. So heißt du doch, oder?“ Die Stimme war direkt hinter ihm. Dennis schenkte ihnen trotzdem keine Beachtung. Er beugte sich nach unten und fischte Kehrblech und Handfeger aus dem Eimer und begann den Müllhaufen vor seinen Knien aufzufegen.
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