Page 161 - Sturz eines Siegers
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Über Dennis Wangen kullerten noch zwei oder drei dicke Tränen, während er eifrig nickte. Mark zog ihn nochmal zu sich.
„Alles wird gut, mein Großer. Wirst schon sehen.“, sagte er und genoss dabei die Erwiderung seiner Umarmung.
War es das jetzt, dachte Mark. Hab ich jetzt meinen Sohn endgültig wieder? Oder ist das nur eine Pause von der Rebellion?
Mark stellte fest, dass sich damit seine „warmen Worte“ erledigt hatten und zudem stellte er auch fest, dass ihm diese Tatsache völlig egal war.
Er hatte seinen Sohn wieder, so wie er immer gewesen war. Er hatte Dennis wieder und war diesen Viktor los.
Für immer!
-
„ICH. WILL. ZUERST. DIE. WARE. SEHEN.“
Bereits seit Minuten starrte Hasan auf die großgeschriebenen Worte.
Ob das so eine typische „DarkNet Art“ zu schreiben ist?, fragte Hasan sich nun wiederholt. Zunächst gab es allerdings darauf keine Antwort.
Der Grund, warum sein Kunde die Ware vorab sehen wollte, bereitete ihm durchaus mehr Kopfzerbrechen.
„HALLO?“
Eine Aufforderung zu antworten erschien nun im Chat. Er musste antworten, egal was. Zumindest zunächst war der Inhalt seiner Antwort gleichgültig, er musste nur zeigen, dass er noch dort war. „Warum?“, tippte Hasan hastig in seine Chatleiste und dachte bereits fieberhaft über die nächsten Schritte nach.
Entweder würde sein Kunde nun wütend sein und den Chat beenden oder er würde antworten. Sollte er den Chat verlassen, musste Hasan komplett von vorne beginnen.
Einen neuen Interessenten ausfindig machen, in Kontakt treten und neu verhandeln. Hasan wollte das um jeden Preis verhindern. Er überlegte, ob er seinem „Warum?“ noch etwas hinterhersenden sollte, entschied sich aber dagegen, da er seinem Ansprechpartner auf keinen Fall auch nur die geringste Spur von Schwäche übermitteln wollte.
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