Page 125 - Sturz eines Siegers
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Verschwörung um die Tafel Schokolade, die Oma Jutta ihr in den Rucksack geschmuggelt hatte oder wenn sie ihr den ein oder andern Tipp gab, was sie Teresa zum Geburtstag schenken würde. Immer dieses „feuchte Raunen“ in ihr Ohr.
Teresa hatte es immer gehasst und sich zeitgleich für die Abscheu geschämt, weil sie Oma Jutta eigentlich sehr lieb gehabt hatte. „Wenn du Schwierigkeiten oder Probleme hast, meine Liebe, kannst du jederzeit mit mir darüber reden. Wir sind schließlich Nachbarn und keine Fremden.“, war dieses Mal das Ergebnis des „feuchten Raunens“ und kam dieses Mal von Katharina Husenkamp.
Sie ließ Teresa los und ihre wässrigen Augen schauten Teresa aufmerksam an. Während Teresa noch grübelte, ob Kathrin tatsächlich Tränen in den Augen hatte, tupfte diese ihre Augenwinkel ab.
Alle Achtung. Sie ist von ihren eigenen Worten gerührt. Das muss man auch erstmal hinbekommen, dachte Teresa und wandte sich zum Gehen. „Danke Kathrin. Wer weiß, vielleicht komme ich darauf noch zurück.“, sprach sie noch über ihre Schulter und verließ das Grundstück der Husenkamps.
„Mit allem!“, rief Kathrin hinterher. „Auch mit unangenehmen Sachen, Schätzchen.“
Teresa hob ihre Hand, um ihr Begreifen zu demonstrieren, schüttelte sich jedoch innerlich.
Kaum hatte sie die Haustür erleichtert hinter sich geschlossen, stand Dennis bereits vor ihr, sein Handy in der Hand.
Sein Stand war seltsam, irgendwie schwankend und unsicher. Waren das etwa Tränen in seinen Augen?
Gott, was ist heute nur los, dachte Teresa noch, als Dennis ihr plötzlich um den Hals fiel.
Er lachte und weinte zugleich: „Ich liebe dich Mama. Es tut mir leid, dass ich in der letzten Zeit so furchtbar war. Ich mache das alles wieder gut.“
Teresa verstand nichts, überhaupt nichts, aber ihr kam auch nicht einmal der Gedanke, ihren Sohn wieder loszulassen.
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